Die Macht der Sprache -wie wir mit uns selbst sprechen

Wir verbringen ein Viertel unserer Zeit mit Selbstgesprächen.

Das ist normal und kann sogar hilfreich sein, um Gedanken zu ordnen. Wir bemerken jedoch oft nicht, auf welche Art und Weise wir dies tun bzw. reden so herablassend, bösartig oder abstrafend mit uns, wie wir mit keinem anderen Menschen sprechen würden.

In meiner NLP-Ausbildung bin ich das erste Mal damit in Berührung gekommen, welche Macht die eigene Sprache haben kann. Das es einen Unterschied macht, ob ich einen Partner „suche“ oder „finde“ genauso wie das Wort „man“ nicht „ich“ ist. Wenn ich also mir vornehme, mich gesünder zu ernähren, dann ist es nicht förderlich mir zu sagen „man könnte sich ja mal gesünder ernähren“. Das ist wenig konkret und führt wahrscheinlich nicht zur Umsetzung, anders als „ich werde mich ab dem 01.01 gesund ernähren“. Es macht einen Unterschied, mit welchen Worten ich Sätze formuliere.

In meinen eigenen Selbstgesprächen bin ich immer wieder über das Wort „muss“ gestolpert. Meine ersten Gedanken nach dem Aufwachen waren: „ich muss heute…“

-alleine durch diesen Gedanken war ich schon gestresst und konnte eine Enge in mir fühlen.

Ich habe daher angefangen, dass Wort „muss“ gegen „ich möchte“ am Morgen zu ersetzen. Das lässt mir den Freiraum, mich am Tag auch für etwas anderes zu entscheiden. An dieser Stelle klingt das einfach und ist schnell geschrieben, war jedoch ein längerer Prozess.

In der Arbeit mit meinen Klienten stelle ich auch immer wieder fest, wie oft das Wort „muss“ fällt.

Sätze wie:

„Ich muss einen Partner finden“

„Ich müsste doch schon mehr erreicht haben oder weiter in meinem Leben sein“

Diese Sätze erzeugen nur Druck und Stress.

Das Wort „muss“ kann auch förderlich sein z.B. „das muss sich ändern“ bringt eine Kraft für Veränderung mit sich. Es muss daher nicht immer hinderlich sein das Wort zu verwenden.

In meiner Kölner Praxis und in Online-Coachings achte ich immer darauf, wie Klienten etwas erzählen. Gerne mache ich auf harte und sich wiederholende, destruktive Formulierungen aufmerksam und unterstütze bei der Verbesserung der Selbstgespräche.

Ich möchte dich hiermit dazu einladen, in den nächsten Tagen mal darauf zu achten, wie oft du das Wort „muss“ benutzt und darauf zu achten, wie du mit dir selbst sprichst.

„Ändere deine Sprache und du änderst deine Gedanken“ – Karl Albrecht

 

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